Prozesse

Hallo liebe Freunde,

in einer sich blitzschnell ändernden Welt, jagt ein tagesaktuelles Thema das Nächste; und auf alles will eine Antwort gesucht werden. Eurokrisen, Lybien, Aktienmärkte und immer wieder neue schlaue Politikervorschläge reihen sich aneinander.

Und uns, den Betrachtern, bleibt oft nur, in Ratlosigkeit das Geltungsbedürfnis der Protagonisten zu bestaunen. Jetzt ist wohl die Arbeitswelt und die Frauenquote dran.

Es entbrannte ein Streit darüber ob der Staat eine Frauenquote gesetzlich festschreiben soll. Ich halte das für keine gute Idee, es würde die Position von Frauen in Führungspositionen inflationieren. Frauen würden nicht mehr ob ihrer Leistung gewürdigt, sondern lediglich als Quotenerfüllerinnen toleriert.

Das ist aber, glaube ich, gar nicht das eigentliche Problem.

Fragwürdig ist die neue Untwerfungspolitik am Arbeitsplatz, die Tatsache dass von Untergebenen die Aufgabe des eigenen Denkens zum Wohle des Arbeitgebers nunmehr trendy und en-vogue ist.

Heutzutage ist es nicht mehr gewünscht wenn starke Persönlichkeiten ihren Job prägen, wenn moralische und ethische Grundsätze das Handeln des Einzelnen bestimmen.

Nein, anstelle dieser Werte treten nun sogenannte „Prozesse“ und Steuerungsroutinen; der Wert eines Mitarbeiters wird anhand von Punkteskalen determiniert und nicht nach Mut, Einsatz und Zielerreichung gewürdigt.

Das Wohl der Firma spielt dabei eine nur untergeordnete Rolle.

Wichtig ist nur dass der Einzelne nicht aus der Reihe tanzt, stromlinienförmige Prozesse befolgt und sich vorgabenmäßig verhalten wird.

Anstelle des Engagements, der wissensbedingten Lust an Entwickelung ist nun die Erkenntnis getreten, dass Mittarbeiter generell dumm sind und nur funktionieren können wenn die Firma ihnen jeden Milimeter Arbeitsalltag vorgibt.

Vorallem Firmen aus den US-amerikanischen Raum sind Vorreiter dieser Einstellung. Ganz nach dem Motto, dass sie allein die Weisheit gefressen haben, alles auf der Welt so zu laufen hat wie es in dem geistesbeschränkten kleinen Raum den sie auf dem amerikanischen Kontinent ihr Eigen nennen funktioniert.

Dass es andere Kulturen und Verhaltensmuster auf der Erde gibt, wird vorsorglich arrogant ausgeblendet.

So entstehen Arbeitswelten die an unfreiwilliger Situationskomik nicht zu übertreffen sind und Vielem dienen, nur dem Grundziel einer jeden Firma, nämlich dem ständigen Erweitern, Wachsen und Weiterentwickeln, nicht.

Innovation und Veränderung wird abgedrängt, der Individualismus durch orwellsche Prozesse ersetzt. Dienen tut das keinem, es reduziert nur das Potential neuer Ideen.

Und da alles was in den USA so wunderbar funktioniert auch in Deutschland übernommen wird, allerdings kommt hierzulande noch erschwerend der deutsche Sinn für Komplikation und Beamtentum hinzu, ist das Chaos mittlerweile greifbar.

Ohne Universitätsabschluss einen Job als Pförtner zu bekommen ist recht aussichtslos, ab 40 ist man alt und sogar für Niederiglohnjobs muss man Eignungstests ablegen.

Was ich mich frage ist, wer lässt sich solchen Schwachsinn einfallen?

Wer bestimmt das heutige Menschenbild im Arbeitsleben?

Was sind das für Standards die sich eher am kleinsten gemeinsamen Nenner als an dem grösstmöglichen Erfolg orientieren?

Die Pervertierung unserer Arbeitswelt, die Reduktion des Einzelnen auf einen Prozessvorgang und die gewollte Unterwerfung kreativer Gedanken sind für mich mitschuld an der Misere in der die Welt steckt.

Wenn wir das nicht abstellen wird es keinen wirklichen Aufschwung geben!

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